Element Yoga
Was ist Element Yoga?
Element Yoga ist eine von Alex Kröker entwickelte Methode, Yoga zu unterrichten. Es ist kein Stil wie Ashtanga oder Kundalini, sondern eine Methode, die sich auf Techniken, Progressionen und die Struktur der Stunden bezieht. In diesem Sinne können die Stunden sehr unterschiedlich und vielseitig sein: Mit dieser Methode ist es möglich, von traditionellem Hatha Yoga über fließendes Vinyasa bis hin zu statischen Yin Yoga-Sequenzen zu unterrichten.
Worauf basiert Element Yoga?
Die Besonderheit liegt in seiner Einfachheit und gleichzeitig in seiner Komplexität. Ausgangspunkt sind die fünf traditionellen ayurvedischen Elemente: Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther. Jedem Element sind spezifische Eigenschaften, ein bestimmter Bereich des Körpers, in dem sich diese Eigenschaften besonders ausdrücken, und präzise Bewegungsaktivitäten (auch „Richtungen“ genannt) zugeordnet.
- Erde steht für Stabilität und Sicherheit. Ihre Hauptaktivität ist die Muskelenergie, und sie zeigt sich vor allem in den unteren Körperbereichen (aber nicht nur).
- Wasser repräsentiert Anpassungsfähigkeit. Seine spezifische Aktivität ist die Beckenbewegung und die Innenrotation der Oberschenkel. Es ist hauptsächlich im Becken und im unteren Rückenbereich lokalisiert.
- Feuer steht für Mut und Willenskraft. Seine Aktivität ist die Bewegung, die das Becken aufrichtet, und die Aktivierung der Rumpfmuskulatur. Der Schwerpunkt liegt in unserem Zentrum, dem Bauch sowie dem unteren und mittleren Rücken.
- Luft repräsentiert die Fähigkeit, sich nach außen auszudehnen. Kreativität und Vertrauen in andere und das Leben sind die wesentlichen Eigenschaften dieses Elements. Seine Aktivität zeigt sich durch organische Energie, also die Fähigkeit unserer Organe, Muskeln und Sinne, sich nach außen zu richten.
Ein praktisches Beispiel?
Wenn wir eine traditionelle Krieger-II-Position (Virabhadrasana II) nehmen, überprüfen wir zunächst, ob die Form mit der traditionellen Hatha-Yoga-Form übereinstimmt. Dann aktivieren wir den Körper, indem wir die Aktivitäten der verschiedenen Elemente einbeziehen. In diesem Fall könnten das beispielsweise folgende sein: Ziehe die Füße aufeinander zu (Aktivierung der Beinmuskeln), lasse das Becken sinken, ziehe den Bauchnabel in Richtung Wirbelsäule, behalte diese Aktivitäten bei und strecke die Arme so weit wie möglich vom Körper weg.
Was bewirkt diese Aktivierung in der Praxis?
Durch das bewusste Aktivieren verschiedener Körperteile entsteht ein besseres Verständnis für die Qualität und Quantität der Bewegungen, die bei der Ausführung einer Asana notwendig und gewollt sind. Diese Aktivitäten unterstützen uns dabei, sthira sukham asanam (Patañjali, Yoga Sutra 2.46) zu finden, indem wir zunächst Stabilität und Kräftigung suchen, aus der dann Leichtigkeit entstehen kann. Deshalb fühlen sich die ersten Element-Yoga-Stunden oft etwas anstrengender oder herausfordernder an.
Wie sind die Stunden aufgebaut?
Eine Stunde oder sogar ein ganzer Kurs kann einem oder mehreren Elementen gewidmet sein. Das bedeutet, dass der Schwerpunkt auf die Aktivitäten des spezifischen Elements in einem bestimmten Körperbereich liegt. Bereits in der Aufwärmphase werden diese Körperbereiche „gezielt angesprochen“, um den Körper und die Muskeln auf die Arbeit in diese Richtung vorzubereiten. Nach dem Aufwärmen widmet man sich für einen Moment den traditionellen oder modifizierten Sonnengrüßen (nicht zwingend, aber oft), um die zentrale Aktivität einzuführen. Danach arbeitet man an verschiedenen Asanas, die sich am besten eignen, um diese Aktivität im Körper spürbar zu machen. Dies geschieht ausgehend von Standhaltungen, Hüftöffnungen, Rückbeugen, Vorbeugen usw. Natürlich werden vor dem abschließenden Savasana noch einige Positionen durchgeführt, um den Körper auszugleichen, zu neutralisieren und die Muskulatur zu entspannen.
Die Stunde wird nicht nur biomechanisch und funktionell, sondern auch „spirituell“ kontextualisiert: Durch die Verbindung von Körperbereichen mit den Elementen wird eine Brücke zwischen Biomechanik und spirituellen Qualitäten geschlagen. Der rote Faden der Aktivität ermöglicht viele Variationen im Stundenaufbau, die sich durchaus von der beschriebenen Stunde unterscheiden können.
Warum habe ich mich für diese Methode entschieden?
Aufgrund der Präzision und Fundiertheit der Methode sorgt eine sorgfältige Analyse der Asanas und ihrer biomechanischen Eigenschaften dafür, dass die Stunden wirklich fundiert sind. Für jede Entscheidung, auf welche Aktivitäten der Fokus gelegt wird, erfolgt eine genaue Analyse der Qualitäten und Eigenschaften der Asana: Welche Muskeln werden aktiviert, was muss vorbereitet werden und wie? Die Assoziation der Aktivität mit dem Element und der Herzqualität verbindet jedoch die körperliche und seelische Arbeit während der Praxis. Diese Herangehensweise ermöglicht es, ganzheitliche, gut funktionierende, wirksame und ausbalancierte Stunden zu kreieren, die gleichzeitig sehr fantasievoll sein können.